Grundriss des Marstalls, Anfang 19. Jhd.

Hauptteil der in den Jahren 1707 bis 1710 errichteten Baugruppe im Südosten der Burg ist der sogenannte Marstall. Er diente als Pferdestall und als Truppenunterkunft für die kurtrierische Miliz.

 

 

 

 

 

 

 

Marstall nach dem Brand, 1902

Nach der Zerstörung der Burg durch französische Truppen im Mai 1689 beginnt 1700 der Wiederaufbau. Unter der Leitung des kurtrierischen Hofbaumeisters Ravensteyn werden zunächst die Bauten um den Oberen Burghof wiedererrichtet. Ein zweiter Bauabschnitt beginnt 1707; unter Ausnutzung von Überresten eines Wirtschaftsgebäudes und des Torturmes zur Burgbrücke entsteht eine völlig neue Baugruppe, die als »Kaserne« für die kurtrierische Truppe genutzt wird.

Hauptteil dieser Baugruppe ist der Marstall. Im Erdgeschoss war der Pferdestall, in den Obergeschossen die Unterkünfte für Soldaten der stehenden Miliz. Noch heute ist im Erdgeschoss die ursprüngliche Funktion als Pferdestall ablesbar. Vom unteren Burghof erfolgte der Zugang durch das große Tor in den Marstall. Die Decke über dem Erdgeschoss wurde von zehn Eichensäulen gestützt. Sie bildeten einen mittleren in Längsrichtung verlaufenden Gang. An seinen Seiten zwischen den Säulen waren die einzelnen Ställe abgegrenzt. In den Mauernischen unter den Fenstern des Raumes waren die Futterkrippen untergebracht.